FAQ

Mobilitätsarchitektur
Die Brockhaus Enzyklopädie (19. Auflage, Band 2, 1987) stellt die Entwicklung der Architektur in einen engen Zusammenhang mit der Sesshaftwerdung des Menschen und beschreibt sie in der Datenverarbeitung und Systemtheorie als funktionales Erscheinungsbild eines Systems für den Anwender.

Die Entwicklung der Mobilität in unserer globalen Welt stellt an uns Menschen große Anforderungen. Wir bewältigen unsere Mobilitätsbedürfnisse und Mobilitätszwänge mit verschiedenen Strategien und Maßnahmen und greifen dabei auf unterschiedliche Werkzeuge und Mittel zurück. Der Begriff Mobilitätsarchitektur umfasst das gesamte, funktionale Erscheinungsbild dieses Systems in allen Ausprägungen (den sichtbaren und verborgenen). Die bisherige und auch die zukünftige Entwicklung der Mobilitätsarchitektur steht damit in unmittelbarem Zusammenhang mit den Mobilitätserfordernissen der sich wandelnden Gesellschaft.

Mobilitätsarchitekt
In Anlehnung an die Beschreibung des Architekten in der Brockhaus Enzyklopädie (19. Auflage, Band 2, 1987) liegt die Aufgabe des Mobilitätsarchitekten in der Gestaltung des Mobilitätssystems für einzelne Personen, Personengruppen (Familien, Arbeitsteams,…), und auch Systemen (Organisationen, Unternehmen, Kommunen,…). Dies erfordert vielfältige Kompetenzen, private, berufliche und unternehmerische sowie individuelle und gesellschaftliche Ansprüche, Bedürfnisse und Interessen in einem interaktiven (Change-)Prozess in ein benutzungsfreundliches, technisch und wirtschaftlich realistisches Ordnungs- und Handlungsgerüst zu gießen.
Synergie
Aristoteles wird der Ausspruch „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ zugeschreiben. Synergie kommt aus dem Griechischen und bedeutet Mitarbeit bzw. zusammenarbeiten und bezeichnet ganz allgemein das Zusammenwirken verschiedener Kräfte, Faktoren, Organen, usw. zu einer abgestimmten Gesamtleistung (siehe beispielsweise Brockhaus Enzyklopädie, 19. Auflage, Band 2, 1987 oder Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Synergie)

Das Identifizieren von Synergien entsteht bei Optimierungsprozessen, die immer auch mit Zielkonflikten verbunden sind. Daher ergeben sich konkrete Synergien immer nur vor einer bestimmten Betrachtungsweise bzw. Perspektive und der damit verbundenen Abgrenzung der Systembetrachtung. b-mobility : Mobilitätsarchitektur unterstützt bei der Betrachtung von Systemen mit der „Brille der Mobilität“

Gesamtsystem Mobilität
Das Gesamtsystem der Mobilität eines Unternehmens umfasst die handelnden Personen mit deren individuellen Ansprüchen, Bedürfnissen und Interessen in privater, beruflicher und unternehmerischer Hinsicht, deren Verhaltensweisen, der Unternehmenskultur und der Stakeholderinteraktionen, die Mobilitätswerkzeuge (wie Firmenfuhrpark, öffentlicher Verkehr, Taxis, Mietwagen, Fahrräder,…), die eingesetzte Hard- und Software der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur sowie alle Wertschöpfungsprozesse.
Wie soll ich ohne Auto zur Arbeit kommen?
Bei der Umstellung individuellen Mobilitätsverhaltens wird immer wieder die Frage gestellt: „Wie soll ich ohne Auto zur Arbeit kommen?“

Die Antwort kann niemals pauschal sondern immer nur individuell gegeben werden. In den allermeisten Fällen lassen sich aber zumindest Teile des Weges zur Arbeit durch andere Verkehrsmittel ersetzen. Diese Umstellung des Verhaltens ist mit Widerständen, anfangs auch mit Unbequemlichkeiten verbunden. Erst nach einer Gewöhnungsphase treten auch die positiven Effekte des „Lebenseitgewinns“ (Verbesserung der Work-Life-Balance, „Zeit für mich“ für Zeitung- und Bücher lesen, Sprachen lernen, Ausruhen und Entspannen,…) ein.

Mulitmodal
Multimodal bedeutet, für seine Mobilität viele verschiedene Mittel einzusetzen: zu Fuß gehen, Rad fahren, Autofahren, Straßenbahn, Bus, U-Bahn, Anrufsammeltaxi, Taxi benutzen, fliegen, CarSharing, Mietwagen,…
Intermodal
Intermodal ist Mobilität dann, wenn für einen Weg – also beispielsweise von zu Hause zur Arbeit – mehrere Mittel eingesetzt werden: mit dem Moped zur Eisenbahnhaltestelle, weiter mit dem Zug an den Arbeitsort, weiter mit dem lokalen Bus und zu Fuß an den Arbeitsplatz.
Mobilität
„Mobilität bezeichnet in jeweils speziellen Handlungs- oder Gegenstandszusammenhängen den Wechsel zwischen Orten oder Positionen in physischen, geografischen, sozialen oder virtuellen Räumen. Das bloße Vermögen zu Ortsveränderungen oder dem Einnehmen wechselnder Stellungen und Haltungen ohne Ortsveränderung wird dagegen eher als Beweglichkeit bezeichnet.“ (Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Mobilit%C3%A4t 18.8.2013)